Erneuerbare Energien in der Schweiz: Was Sie wissen sollten
Wie man den neuen Eindringlingen in den Energieversorgungssektor begegnet
Jetzt herunterladenFossile Brennstoffe haben seit ihrer Entdeckung ihren Zweck voll und ganz erfüllt und Energie geliefert, die die ursprünglichen Erwartungen übertroffen hat. Doch im Laufe der Jahre und mit immer mehr Innovationen, die aufgrund der technologischen Entwicklung auf der ganzen Welt entstehen, wurde deutlich, dass die Quelle unserer so wichtigen Energie und ihre fortgesetzte Nutzung der Umwelt schadet, die wir so dringend für unsere Existenz benötigen. Deshalb haben wir uns den erneuerbaren Energien zugewandt.
Diese Energieform hat weniger negative Auswirkungen auf die Umwelt, ist nachhaltiger und ermöglicht einen dringend benötigten Anstieg der Beschäftigung. EE-Quellen helfen auch souveränen Staaten, ihre natürliche Umwelt und ihre Ressourcen zu nutzen, um die notwendige Energie zu erzeugen und ein selbsttragendes Einkommen zu erzielen.
Dieser Beitrag ist eine Fallstudie über eines dieser souveränen Länder, das bei Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien eine Vorreiterrolle spielt: die Schweiz.
Interessante Fakten über Energie in der Schweiz
Die Schweiz hat seit 2005 einen bedeutenden Aufschwung bei den erneuerbaren Energien wie Umgebungswärme, Biomasse, Wind- und Sonnenenergie erlebt. Derzeit ist die Stromproduktion des Landes nahezu kohlenstofffrei.
- Rund 56 % der Schweizer Elektrizität stammt aus vollständig erneuerbarer Wasserkraft, 35 % aus Kernkraftwerken, 3 % aus fossilen Brennstoffen und die restlichen 6 % aus Biotreibstoffen, Müllverbrennung, Solar- und Windkraftanlagen.
- Ab 2020 liegt die Schweiz auf Platz 24 der Länder mit den weltweit geringsten Treibhausgasemissionen (THG).
- Viele Schweizer Bürgerinnen und Bürger lehnen die Kernenergie entschieden ab und haben mehrere Kernkraftwerksprojekte zum Scheitern gebracht. Ein Beispiel dafür ist der Fall des Kantons Aargau (Kaiseraugst), wo 1975 öffentliche Proteste zur Aufgabe eines Kernkraftwerksprojekts führten.
- Die Schweiz ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte für Elektrofahrzeuge (EV) weltweit.
- Die Schweiz hat sich derzeit Ziele für die Energiewende gesetzt. Eines der ehrgeizigsten Ziele der Energiestrategie 2050 ist der Ausstieg aus der Kernenergienutzung.
- 59,9 % der gesamten inländischen Stromproduktion der Schweiz stammen aus den 638 Wasserkraftwerken.
- Die größte Staumauer der Schweiz ist die 285 Meter hohe Staumauer von Grande-Dixence (Kanton Wallis), die dritthöchste Gewichtsstaumauer der Welt und die größte Staumauer der Schweiz.
- Im Jahr 2020 lag der Pro-Kopf-Energieverbrauch in der Schweiz bei 34'597kWh. Im Gegensatz zu 2015, als der Stromverbrauch vor Frankreich, Deutschland und den Niederlanden lag, liegt die Schweiz mit dieser Zahl unter diesen Ländern - Frankreich mit 37.041 kWh, Deutschland mit 40.153 kWh und die Niederlande mit 54.673 kWh.
Die Entwicklung der Schweizer Politik für erneuerbare Energien
Die Energiestrategie 2050 legt den Schwerpunkt auf "verstärkte Energieeinsparungen (Energieeffizienz), den Ausbau der Wasserkraft und neuer erneuerbarer Energien sowie, falls erforderlich, auf die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen.
Das System der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV), d.h. die Einspeisevergütung (FIT) und ihr Vorgänger, die Mehrkostenfinanzierung (MKF), sowie die festgelegten Ziele sind die wichtigsten Impulsgeber für die Marktnachfrage nach erneuerbaren Energien. Auch wenn die zur Verfügung gestellten Mittel im Vergleich zur Marktnachfrage eher begrenzt waren.
Der institutionelle Rahmen in der Schweiz, der erneuerbare Energien unterstützt, hat sich ohne grössere Probleme kontinuierlich weiterentwickelt. Mit Unterstützung des Programms EnergieSchweiz hat dieser Prozess zahlreiche Akteure zusammengebracht, innovative Ideen gefördert, sachdienliche Informationen bereitgestellt, die Markteinführung vorangetrieben und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren unterstützt.
Unmittelbar nach der Einführung der KEV wurde auch ein Ziel für den Anteil der erneuerbaren Energien am nationalen Energiemix bis 2030 eingeführt, was ein konkretes Signal für Investoren im Bereich der erneuerbaren Energien darstellt. Darüber hinaus enthielt das Schweizer Energiegesetz das Ziel einer jährlichen zusätzlichen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von 5400 Gigawattstunden (GWh) bis 2030, von denen 2000 GWh aus Wasserkraft stammen sollen. Diese langfristigen Ziele bauen auf einem wichtigen Element des Gesamtrahmens für erneuerbare Energien auf.
Kürzlich hat die Regierung Maßnahmen zur Verbesserung der Marktbedingungen für erneuerbare Energietechnologien ergriffen. Zu diesen Maßnahmen gehören:
1. Solar
Im Jahr 2021 stellte die Schweizer Regierung 450 Millionen Franken zur Verfügung, um den Bau und die Installation von PV-Anlagen zu finanzieren. Mit diesem Geld sollten 20 % der Investitionskosten für Solaranlagen im Jahr 2022 gedeckt werden.
Einmalige Zahlung für große PV-Anlagen und einmalige Vergütung für kleine PV-Anlagen.
Subventionen in Höhe von bis zu 30 % der Kosten für Solaranlagen durch die offizielle Agentur des Landes für erneuerbare Energien, Pronovo.
Steuerabzug von ca. 20 % für die Instandhaltung von Häusern, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
2. Wind und Biogas
Für Windkraft- und Biogasanlagen, die mit landwirtschaftlicher Biomasse betrieben werden, sollen bis zu 60 % der Investitionskosten bezuschusst werden.
3. Wasserkraft
Bisher lag die Mindestkapazität, ab der ein Wasserkraftwerk Anspruch auf Investitionszuschüsse hatte, bei 10 MW. Um mehr Investoren für Wasserkraftwerke zu gewinnen, hat die Regierung vorgeschlagen, diese Mindestkapazität auf 1 MW zu senken.
4. Elektrofahrzeuge
E-Fahrzeuge tragen in vielerlei Hinsicht zur Nachhaltigkeit des Stromnetzes und zur Dekarbonisierung bei. Die Schweizer Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um die Einführung von E-Fahrzeugen zu fördern, wie z.B. Strafen für Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen und den Ausbau von Ladestationen.
Laufende Projekte für erneuerbare Energien in der Schweiz und Expertenprognosen
Grösste alpine Solaranlage der Schweiz- Die Schweiz produziert in den Wintermonaten deutlich weniger Sonnenenergie als sie verbraucht. Um dieser Situation gerecht zu werden, haben Axpo und IWB im Sommer letzten Jahres mit dem Bau der grössten alpinen Solaranlage begonnen. Nach der Fertigstellung wird das 2,2-Megawatt-Projekt 50 Prozent der gewohnten Leistung erbringen - ein Wirkungsgrad, der deutlich über demjenigen einer normalen Solaranlage liegt.
Wasserkraftwerk Bitsch - GE Renewable Energy ist derzeit mit der Modernisierung von zwei 120-MVA-Vertikalsynchrongeneratoren für das Wasserkraftwerk Bitsch im Wallis beauftragt. Die Hauptziele dieses Projekts, das 2024 in Betrieb genommen werden soll, sind die Erhöhung der Lebensdauer der Anlage, die Steigerung ihrer Leistung und die Erhöhung ihrer Zuverlässigkeit.
Vertikale bifaziale PV-Anlage Alpiq - dieses 18-MW-Projekt, das auf einer Höhe von 2.000 bis 2.200 Metern über dem Meeresspiegel realisiert wird, kostet rund 42 Millionen CHF. Eines der Ziele dieses Projekts ist es, den Energiemangel im Winter zu beheben, da es 55 % seiner Leistung in den Wintermonaten liefern soll.
Schlussfolgerung
Die Kernkraftwerke in der Schweiz produzieren pro Jahr etwa 25 TWh Strom. Damit der Staat diese Strommenge ersetzen kann, müssten etwa 25.000 Fußballfelder mit Photovoltaik-Paneelen bedeckt werden, um den Bedarf der Verbraucher zu decken, weshalb mehr Innovationen erforderlich sind.
Wir bei Hive Power sind davon überzeugt, dass Innovationen eine große Rolle bei der Entwicklung des Sektors und der Technologien für erneuerbare Energien spielen. Unsere Smart Grid Analytics-Lösung bietet Branchenteilnehmern die Möglichkeit, elektrische Energie und Stromnetze mithilfe von datengesteuerten, KI-gestützten Lösungen effizient zu verwalten.
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