Elektroautos in Deutschland: Was Sie wissen sollten
Revolutionieren Sie Ihre EV-Ladestrategie
Jetzt herunterladenIm Jahr 2019 produzierte der deutsche Verkehrssektor rund 199 Millionen Tonnen Treibhausgase (THG) und ist damit der größte Emittent von verkehrsbedingten THG-Emissionen in Europa. Dieser Wert stellt zwar den Spitzenwert der Emissionen dar, weicht aber nicht wesentlich von den Werten der Vorjahre ab. Ein kurzer Blick auf die Entwicklung der verkehrsbedingten Emissionen zeigt, dass Deutschland in diesem Bereich schon immer fast so viel emittiert hat.
Bis 2020 verzeichnete Deutschland eine magere Reduzierung der verkehrsbedingten Emissionen um 11 % gegenüber dem Stand von 1990. Derzeit stammen 20 % der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland aus dem Verkehrssektor. Die deutsche Regierung plant, diesen Anteil bis 2030 um 35 % zu senken - das höchste Ziel aller THG-emittierenden Sektoren. Und wie? Durch Elektrofahrzeuge (EVs)!
Im Jahr 2021 wird Deutschland mit rund 681.900 verkauften Plug-in-Elektroautos der größte Elektromarkt in Europa sein. Dieser Meilenstein, so beeindruckend er auch sein mag, reicht noch nicht aus, um das Emissionsvolumen des Verkehrssektors zu reduzieren. Daher hat sich die deutsche Regierung das Ziel gesetzt, bis 2030 15 Millionen E-Fahrzeuge auf die Straße zu bringen. Ob dies möglich ist, hängt von den aktuellen Statistiken ab und davon, wie weit und gut sich der deutsche E-Fahrzeugmarkt entwickelt hat.
EV-Wachstum in Deutschland im letzten Jahrzehnt
Genauso wie die erneuerbaren Energien in Deutschland eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen haben, um Europas führender Produzent von erneuerbaren Energien zu werden, hat auch der Markt für Elektrofahrzeuge in Deutschland in den letzten Jahren explosionsartige Fortschritte gemacht.
EV-Marktanteil
Im Jahr 2012 wurden in Deutschland insgesamt 3.082.504 Pkw zugelassen. Davon waren nur 2.956 Fahrzeuge vollelektrisch, was 0,096% der insgesamt zugelassenen Fahrzeuge entspricht. Der größte Sprung wurde zwischen 2020 und 2021 verzeichnet, als sich die Zahl der zugelassenen E-Fahrzeuge von 394.632 auf 695.657 fast verdoppelte.
Vielleicht macht der Abstand der Marktanteile das Wachstum des letzten Jahrzehnts besonders bemerkenswert. Im April 2022 lag der Marktanteil der E-Fahrzeuge in Deutschland bei 24,3 % gegenüber 22,1 % im Jahr 2021. Die Gegenüberstellung dieser Zahlen zeigt ein Wachstum von 24,204 % innerhalb des letzten Jahrzehnts.
EV-Verkäufe
In Deutschland wurden im Jahr 2012 2.956 BEVs und 21.438 Hybride verkauft, insgesamt 24.398 E-Fahrzeuge. Der große Umbruch beim Absatz von E-Fahrzeugen fand jedoch im Jahr 2020 während der Pandemie statt, wie die folgende Grafik zeigt. Im Jahr 2021 verkaufte Deutschland 695.657 E-Fahrzeuge und verzeichnete damit den zweitgrößten Anstieg der E-Fahrzeug-Verkäufe im Jahresvergleich (10,2 %), hinter China mit 51,7 %.
Visuelle Darstellung der weltweiten EV-Verkäufe zwischen 2011 und 2021
EV-Ladestationen in Deutschland
Im Jahr 2012 gab es in Deutschland 1.518 öffentlich zugängliche Ladestationen. Wie aus der nachstehenden Grafik hervorgeht, war das Wachstum in Deutschland bis 2015 jedoch sehr langsam. Der Unterschied in der Anzahl der Ladestationen in Deutschland zwischen 2012 und 2015 betrug 3.853. Im Jahr 2016 waren in Deutschland 15.479 öffentliche Ladestationen installiert, die bis zum Jahr 2020 auf 44.669 anwachsen werden.
Das Wachstum der öffentlichen Ladestationen in Deutschland zwischen 2012 und 2020
Laufende EV-Projekte in Deutschland
Eine angemessene Finanzierung ist zwar der Schlüssel zur Sicherung der Nachhaltigkeit des E-Fahrzeugmarktes in jeder Region, doch kann die Finanzierung allein nicht die ganze Arbeit erledigen. Stattdessen müssen die Länder die Mittel in praktikable Maßnahmen investieren, die als Grundpfeiler für die gewünschten Ergebnisse oder Ziele des E-Fahrzeugmarktes dienen. Diese Grundpfeiler bestehen in Form von Projekten.
In jüngster Zeit hat Deutschland interessante Projekte vorgestellt, die dazu beitragen sollen, die 2030-Ziele für die Elektromobilität teilweise zu erreichen. Einige dieser Projekte werden im Folgenden kurz vorgestellt.
Solarpark Tramm-Göthen
Der Bau des Solarparks Tramm-Göthen begann im März 2021 in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland. Der Photovoltaik-Park mit einer installierten Leistung von 172 MW setzt sich aus 14 kleineren Parks zusammen, die zusammen eine Gesamtfläche von 2,48 Millionen Quadratmetern in den Gemeinden Tramm und Lewitzrand in Deutschland einnehmen.
Der Park verfügt über 420.000 installierte Solarmodule mit einer Kapazität zur Versorgung von 50.000 Haushalten pro Jahr, aber das war nie das Ziel. Stattdessen wird die vom Park erzeugte Energie an den deutschen Automobilhersteller Volkswagen geliefert.
Etwa 170 GWh sauberer Energie werden an Volkswagen geliefert, die dann für die Wartung von 48.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr verwendet werden.
Das EV-Batterieprojekt von Northvolt
Im März 2022 kündigte der schwedische Batteriehersteller Northvolt Pläne für den Bau einer Giga-Fabrik in Norddeutschland an.
Die Giga-Fabrik mit dem Namen Northvolt Drei soll in Heide, Schleswig-Holstein, errichtet werden und eine Produktionskapazität von 60 GWh pro Jahr haben. Das Projekt wird 3.000 Menschen beschäftigen und im Jahr 2025 den ersten Satz Batterien herstellen.
Nach Abschluss der Bauarbeiten soll die Gigafabrik genügend Batterien produzieren, um jährlich fast eine Million Elektrofahrzeuge zu versorgen.
Solarzellen-EVs von Sono Motors
Das deutsche Elektroauto-Startup Sono Motors ist auf dem Weg, seine erste Serie von Elektroautos mit Solarzellen auf den Markt zu bringen. Die Fahrzeuge sind mit 456 Solarzellen ausgestattet, die die Batterien automatisch aufladen und so die Reichweite eines Fahrzeugs um durchschnittlich 112 km pro Woche erhöhen können. Jedes Elektrofahrzeug kann außerdem bis zu 245 km Reichweite pro Woche erzielen. Dies öffnet die Tür zur Autarkie des Elektroautos und schließt die Tür zur Reichweitenangst.
Wer sind die wichtigsten EV-Akteure in Deutschland?
In Deutschland sind derzeit 39 Elektroautos im Umlauf. Laut der untenstehenden Tabelle ist Volkswagen mit 126.228 E-Fahrzeugen am stärksten auf Deutschlands Straßen vertreten. Volkswagen ist auch die am schnellsten wachsende Marke, da die Zahl der zugelassenen Volkswagen E-Fahrzeuge im Jahr 2022 mehr als doppelt so hoch ist wie im Jahr zuvor.
Alfa Romeo hingegen ist das Schlusslicht auf der Repräsentationsskala und hat nur ein einziges EV auf der Straße.
Die Top 20 EV-Marken in Deutschland.
Die 19 schlechtesten EV-Marken in Deutschland.
Wie ist es, ein Elektroauto in Deutschland zu besitzen?
Als Besitzer eines E-Fahrzeugs in einem beliebigen Teil der Welt gehören Sie unfreiwillig zu einer Gemeinschaft von Menschen mit gemeinsamen Interessen und Zielen. Das bedeutet auch, dass die Regeln und Privilegien, die für die Allgemeinheit gelten (z.B. Gebühren, Subventionen, etc.), für Sie nicht gelten und umgekehrt. Lesen Sie weiter, um alles zu erfahren, was Sie als E-Auto-Besitzer in Deutschland wissen müssen.
Kosten für das Aufladen eines Elektrofahrzeugs in Deutschland
Die unterschiedlichen Gesamtbetriebskosten (TCO) von E-Fahrzeugen in den europäischen Ländern hängen aufgrund der ständig schwankenden Energienachfrage und -versorgung in hohem Maße von den Ladekosten ab. Darüber hinaus hängen die Kosten für das Aufladen eines E-Fahrzeugs auch vom Anbieter oder Versorgungsunternehmen ab, von denen 12 den deutschen E-Fahrzeugmarkt dominieren.
Der teuerste Tarif kommt von Ionity, der mit 79 Cent pro kWh nur DC-Ladung anbietet, während die Stadtwerke Dresden mit 35 Cent pro kWh sowohl für DC- als auch AC-Ladung die günstigsten Kosten bieten. Nachfolgend finden Sie eine umfassende Liste aller Anbieter und ihrer Tarife.
EV-Ladetarife in Deutschland nach Stromanbieter.
Politische Maßnahmen und Anreize zur Förderung des Einsatzes von E-Fahrzeugen in Deutschland
Die deutsche Regierung hat sich verpflichtet, den Verkehrssektor des Landes elektrisch zu machen. Die geschaffenen Anreize sollen die Deutschen zum Umstieg auf die E-Mobilität motivieren. Diese Anreize umfassen:
- Steuerermäßigung für Besitzer von Firmenfahrzeugen, die ihre Fahrzeuge zu Hause aufladen.
- Steuererlass für Arbeitgeber, die kostenloses Laden von Elektrofahrzeugen anbieten.
- 10-jährige Steuerbefreiung für BEV-Besitz bis 2030
- Steuerermäßigung für PHEVs.
Zu den geltenden Maßnahmen gehören:
- 2,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Batteriezellenproduktion und der Ladeinfrastruktur.
- Elektrifizierung von Tankstellen.
- Subventionen für EV-Hersteller.
- Sonderfinanzierung für Elektrobusse und -lastwagen sowie deren Ladeinfrastrukturen.
Intelligentes Laden von Elektrofahrzeugen in Deutschland
Mit der zunehmenden Verbreitung von E-Fahrzeugen in Deutschland beginnt die Stromnachfrage die Netze zu belasten. Wenn sie nicht richtig gesteuert wird, kann dies zu ständigen Stromausfällen, unzureichender Reaktion auf die Nachfrage und sogar zum Zusammenbruch des Netzes führen. Eine eindeutige Methode zur Steuerung dieses intelligenten Ladens.
Mit intelligenter Ladetechnik können E-Fahrzeuge effektiv in das Stromnetz integriert werden, und in Deutschland läuft gerade ein Pilotprojekt zum intelligenten Laden von E-Fahrzeugen.
Im Juni 2022 startete Elli, eine Tochtergesellschaft von Volkswagen, eine Partnerschaft mit der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Strom mbH in Ostdeutschland, um E-Fahrzeuge in das Stromnetz zu integrieren. Bei diesem Projekt wird ein Algorithmus eingesetzt, um die Belastung des Netzes während der Spitzenlastzeiten zu verringern und gleichzeitig die Nutzung erneuerbarer Energiequellen für das Laden von E-Fahrzeugen zu maximieren.
Schlussfolgerung
Elektroautos sind auf dem besten Weg, in Deutschland zum Hauptverkehrsmittel zu werden. Die Pläne der deutschen Regierung, bis 2030 15 Millionen E-Fahrzeuge auf die Straße zu bringen, könnten in Verbindung mit dem Ausstieg der EU aus der Nutzung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor (ICEVs) bis 2035 dazu führen, dass jeder deutsche Fahrzeughalter auf Elektrofahrzeuge umsteigt.
Besitzer eines Elektroautos machen sich in der Regel Sorgen über die Kosten des Ladevorgangs, über die Bequemlichkeit des Ladevorgangs und über die Reichweitenangst. Mit unserer intelligenten Ladelösung FLEXO können E-Fahrer all diese Herausforderungen umgehen.
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