Globale V2X-Projekte
V2X-Projekte

Weltweit wurden bereits zahlreiche Projekte und Demonstrationen von V2X/V2G-Anwendungen durchgeführt. Die meisten dieser Projekte wurden in Nordamerika und Europa durchgeführt. 2018 befand sich die Hälfte der V2G-Projekte weltweit in Europa. Dies ist auf das gestiegene Interesse an V2X in ganz Europa und die angemessene Unterstützung durch die Regierung und private Einrichtungen zurückzuführen. über Europa hinaus freue ich mich darauf, dass mehr Energieakteure weltweit, insbesondere DSOs, aufgrund der großen Gewinne, die in früheren Blogs diskutiert wurden, mehr V2G-Projekte starten. In diesem Beitrag werde ich mich auf sieben bemerkenswerte V2G-Projekte in der ganzen Welt konzentrieren. Also, los geht's!

1. Equigy (Schweiz, 2020)

Equigy ist eine Crowd-Balancing-Plattform, die von Swissgrid, TenneT (einem deutschen Übertragungsnetzbetreiber) und Terna (einem italienischen Übertragungsnetzbetreiber) in der Schweiz als Joint Venture in ganz Europa gegründet wurde. "Crowd Balancing" bezeichnet den Netzausgleich zwischen Primärenergiequellen, dezentralen Energieressourcen (wie Solar- und Windenergie) und Energieverbrauchern über V2G. Das Projekt ist in den Diskurs und die Aktivitäten zur Dekarbonisierung des Energiesystems eingebunden und macht den Energiesektor, insbesondere in Europa, bis 2050 unabhängig von fossilen Brennstoffen.Equigy führt in Zusammenarbeit mit GreenCom Networks Tests durch, um Engpässe für dezentrale Energieerzeuger und -verbraucher im Übertragungsnetz zu vermeiden und Schwankungen in der Stromerzeugung und im Verbrauch zu reduzieren. 2020 startete ein erfolgreiches Pilotprojekt auf der Equigy-Plattform, das bis zu diesem Jahr andauerte. Wie hat es funktioniert? Die Equigy-Plattform nutzt neueste Technologien - Blockchain und das Internet der Dinge -, um verschiedene Energiequellen zu verwalten und das Netz auszugleichen. Herausforderungen und Ergebnisse - Das Pilotprojekt wurde mit Alpiq durchgeführt, die als technischer und kommerzieller Aggregator fungierte. Dadurch konnte die Effizienz von Blockchain bei der Verwaltung verteilter Energieressourcen nachgewiesen werden.

2. Grid Motion (Frankreich, 2017)

Der Netzausgleich war das zentrale Thema des Grid Motion-Projekts in Frankreich, das von 2017 bis 2019 lief. Dieses Projekt wurde privat finanziert und in großem Maßstab durchgeführt, um effektiv zu bewerten, wie viel Gleichgewicht und Stabilität in den Netzen mit V2G erreicht werden kann. Die Partner für dieses Projekt waren:

  • Groupe PSA, die das Auto als Erstausrüster zur Verfügung stellte,
  • Direct Energie, die den Marktzugang ermöglichte,
  • Enel, das das Ladegerät zur Verfügung gestellt hat,
  • Nuvve, der als Aggregator fungierte,
  • Proxiserve, die die Installationen für Gewerbe und Haushalte vornahm, und
  • DTU, die die Forschung durchgeführt hat.

Um die Ziele dieses Projekts zu erreichen, stellten 15 EVs den DSOs Frequenzreaktionsdienste zur Verfügung. Bei den von der PSA-Gruppe zur Verfügung gestellten Elektrofahrzeugen handelte es sich um B2B-Elektrofahrzeuge vom Typ Peugeot iON, die sich mit Citroën C-ZERO-Fahrzeugen abwechselten. Sie waren V2G-fähig, und zum Aufladen wurden bidirektionale DC-Ladegeräte (10 kW) von Enel installiert. Für die V1G-Anwendungen wurden dagegen fünfzig (50) Nuvve-Ladegeräte (18 kW) verwendet, die hauptsächlich an Wohnorten installiert wurden. Während des Projekts haben sich verschiedene Fahrer zu unterschiedlichen Zeiten an die kostenlosen Ladegeräte angeschlossen, je nach ihrem Ladeverhalten, und das Auto den ganzen Tag über benutzt. Sowohl bei V1G- als auch bei V2G-Anwendungen lieferte eine App den Nuvve-Ladegeräten (die das CHAdeMO-Ladeprotokoll verwenden) Informationen über die Präferenzen der Fahrer und die Spezifikationen für einen Ladevorgang. Herausforderungen und Ergebnisse: Da es sich um das erste V2G-Projekt in Frankreich handelte, sah sich das Team mit einigen Herausforderungen konfrontiert, wie z. B. der Nichtverfügbarkeit von Fahrzeugen, die mit bidirektionalen AC-Ladegeräten kompatibel sind. Außerdem war der Markt aufgrund regulatorischer Hürden für die Energiespeicherung noch nicht bereit. Die TSO, die TPI und die Energienutzer bewerteten die Bereitschaft mit 1 von 10 möglichen Punkten.

3. Re-Dispatch V2G (Deutschland, 2018)

Re-dispatch V2G war ein Projekt, das sich darauf konzentrierte, die technische Fähigkeit der Serviceflotten der Übertragungsnetzbetreiber selbst zu beweisen, um die Probleme bei der Stromübertragung in Deutschland zu lösen. TenneT (ein Übertragungsnetzbetreiber), das Mobilitätshaus und Nissan waren Partner in diesem Projekt, das aus Unternehmensmitteln und von TenneT finanziert wurde.Wie funktionierte es? Es wurde ein routinemäßiges System eingerichtet, so dass die Außendienstflotte auf dem Gelände in der Lage war, Mobilität für TenneT, den Übertragungsnetzbetreiber selbst, bereitzustellen. Die Serviceflotte umfasste insgesamt Nissan LEAFs und ENV200 (jeweils mit einer Kapazität von 40kWh). Während der normalen Arbeitszeiten wurden diese Fahrzeuge (die Flotte) in einer planmäßigen Routine eingesetzt und dann über Nacht an die Steckdose angeschlossen, um die Verfügbarkeit zu gewährleisten.V2G- und V1G-Ladegeräte wurden verwendet, um diese Fahrzeuge an norddeutschen und süddeutschen Stationen aufzuladen. Die V2G-Ladegeräte von EVTEC hatten eine Kapazität von 10 kW, und die im Norden verwendeten V1G-Ladegeräte hatten eine Kapazität von 7,36 kW.Herausforderungen und Ergebnisse: Da es sich um ein technisches Projekt handelte, lag der Schwerpunkt nicht auf den Kunden oder den Kosten, sondern auf den technischen Möglichkeiten der E-Fahrzeuge. So wurde beispielsweise festgestellt, dass die EVTEC-Ladegeräte zwar gut genug waren, aber nicht in größeren Stückzahlen zur Verfügung standen. Am Ende des Projekts kam das Team zu dem Schluss, dass der Markt bereit ist, V2G in großem Umfang einzuführen. Allerdings müssten die an V2G teilnehmenden Fahrzeuge von den Regulierungsbehörden als Erzeuger und Verbraucher von Energie registriert werden, was zu höheren Abgaben führe.

4. Stellantis Fast Reserve (Italien, 2023)

Stellantis Fast Reserve oder ultraschnelle Frequenzregulierung ist ein einzigartiges und bevorstehendes V2G-Projekt, das an FCA, eine Tochtergesellschaft von Fiat Chrysler Automobiles, und ENGIE EPS, ein italienisches Technologieunternehmen für Energiespeicherung, Wasserstoff und E-Mobilität, vergeben wurde. Es soll in Italien von 2023 bis 2027 in Betrieb genommen werden. Ziel der Schnellreserve Stellantis ist es, dem italienischen Netzbetreiber Terna 25 MW an V2G-Flexibilität zur Verfügung zu stellen, um eine angemessene Netzfrequenzstabilität zu gewährleisten. Das Team wird dies durch den Einsatz der V2G-Technologie von ENGIE EPS mit der Fahrzeugflotte von FCA(neuer Fiat 500) in deren Komplex in Turin, Italien, erreichen. Was ist das Besondere an diesem Projekt: Stellantis fast reserve wird für diese Anwendung Second-Life-Batterien verwenden und ist damit die erste groß angelegte Anwendung von V2G mit Second-Life-Batterien.Herausforderungen und Ergebnisse: Das Projekt ist noch nicht angelaufen. Wenn sich die Anwendung von Second-Life-Batterien jedoch als nachhaltig erweist, wird das Bewusstsein für die Maximierung der Batterielebensdauer durch V2G und weitere Kosteneinsparungen wachsen.

5. Auswirkungen des Netzes auf netzintegrierte Fahrzeuge (USA, 2018)

Das Northern Power Grid (NPG) hat in Zusammenarbeit mit der Newcastle University und Nuvve dieses Projekt von 2017-2020 in Angriff genommen, bei dem es darum ging, die kommerziellen und technischen Auswirkungen der Integration von Fahrzeugen in die Netze auf das Verteilungsnetz zu untersuchen. Dafür wurden Mittel in Höhe von 375.000 £ aus der NIA (Network Innovative Allowance) eingesetzt. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln konzentrierte sich das Projekt nicht auf Kundenangebote, sondern auf kommerzielle Angebote, mit dem Ziel zu beobachten, was die Fahrzeuge den Verteilernetzbetreibern bieten können. Die verfügbaren E-Fahrzeuge für dieses Projekt waren die Flotte der NPG, die hauptsächlich aus Nissan NV200 bestand. Diese E-Fahrzeuge sollten an 19 Ladepunkten auf dem Gelände der NPG-Büros bidirektional geladen werden. Jeder dieser Ladepunkte wurde von Nuvve installiert und bestand aus MagnumCap 10kW DC-Ladegeräten.Herausforderungen und Ergebnisse: Die Untersuchung ergab, dass der Demand-Response-Markt bereit und sehr aktiv ist und dass Elektrofahrzeuge problemlos in die Netze integriert werden können, da die Ladegeräte in einer betrieblichen Umgebung getestet wurden.

6. Parker (Dänemark, 2016)

Ziel des Parker-Projekts, das sich über zwei Jahre erstreckte, war es, den Einsatz von Elektrofahrzeugen zur Versorgung der Stromnetze zu testen. Darüber hinaus wurde die Möglichkeit erprobt, dass echte Flotten mit verschiedenen Fahrzeugen, die in einem Maßstab verglichen werden können, diese Anforderungen erfüllen. Mit diesem Versuch konnte das Parker-Projekt die Hindernisse auf dem Weg zur Kommerzialisierung identifizieren und angehen und so seine Ziele erreichen. 14,7 Millionen DKK wurden für dieses Projekt bereitgestellt, das von FerakEL gesponsert wurde. Die Partner arbeiteten zusammen, um Übertragungsnetzbetreibern, Verteilungsnetzbetreibern und Drittvermittlern in Dänemark Dienstleistungen anzubieten. Die verwendeten Fahrzeuge waren Nissan LEAF 30kWh, 10x Nissan E-NV200 24kWh und Mitsubishi Outlander 12kWh, die mit fünfzig ENEL 10kW DC-Ladegeräten geladen wurden.Herausforderungen und Ergebnisse: Parker hatte mit den hohen Steuern auf E-Fahrzeuge zu kämpfen, insbesondere in Dänemark (Stand 2017). Dies schränkte die Einführung von E-Fahrzeugen und Ladegeräten ein. Mit dem Mobilitätsangebot für die Kunden und den verfügbaren Wartungstools hat das Projekt jedoch die meisten seiner Ziele erreicht. Zu den weiteren Herausforderungen, die eher technischer als sozialer oder finanzieller Natur sind, gehören die Uneinheitlichkeit der Kapazitäten und die Anforderungen an die Dauer des Dienstes. Dies führte zu einer Verzerrung, die nur durch weitere Forschung behoben werden kann. Auch die Auswirkungen der Batterieverschlechterung gaben Anlass zur Sorge. Dennoch sind die Antworten, die dieses Projekt liefert, wertvoll und haben sich als gut erwiesen.

7. Smart Solar Charging (die Niederlande, 2014)

Das Viertel Lambok war der Schauplatz dieses Pionierprojekts für V2G. Es wurde von Lomboxnet und vier weiteren Partnern (LastMile Solutions, Renault, StedIn und ElaadNL) ins Leben gerufen. Das Team installierte 22 Wechselstrom-Ladegeräte mit je 22 kW in einem städtischen Car-Sharing-System, an denen E-Fahrzeuge unidirektional geladen werden können. Diese Ladepunkte wurden von der Seers-Gruppe und der Volksgruppe mit 40-kWh-Renault-Zoe-Elektrofahrzeugen in der öffentlichen Nachbarschaft von Lambok genutzt. Nach dem Ende des Projekts im Jahr 2019 ist geplant, die Zahl der Ladepunkte auf 1000 zu erhöhen, was durch die Ausweitung des Projekts auf andere Pilotgebiete in der Region Utrecht gewährleistet werden soll;

  • marktfähige Produkt-Dienstleistungs-Kombinationen für verschiedene Arten von Bezirken/Gebieten,
  • neue wirtschaftliche Aktivitäten in der Region Utrecht,
  • ökologische Nachhaltigkeit,
  • eine kohlenstoffarme Wirtschaft und
  • soziale Nachhaltigkeit.

Herausforderungen und Ergebnisse: Trotz des günstigen Kundenangebots waren nur 10 % der Ladestationen belegt und konnten 2019 laden, und 50 % luden nicht. Mit den 22 öffentlichen AC-Solarladestationen wurde jedoch ein solider Schritt in Richtung Energiewende getan.Dieser Blog ist Teil einer V2X-Serie. Hier geht es zu den anderen Blogs der Serie.

  1. Ist V2X ein lohnendes Unterfangen für Energieakteure?
  2. Wie E-Fahrzeuge zur Stabilisierung der Verteilungs- und Übertragungsnetze beitragen werden.
  3. AC vs. DC Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.
  4. Beeinträchtigen V2G-Aktivitäten die Lebensdauer der Batterie Ihres Fahrzeugs?
  5. Alles, was Sie über V1G, V2H, V2B, V2G und V2X wissen müssen

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